Abteilung Jazzgymnastik

Wir sind eine junggebliebene und gesellige Frauensportgruppe

von 25. - 65. Jahren und wir bewegen uns gerne zu fetzige, aktueller

und schöner Musik, abwechslungsreich wird es durch die vielen verschiedenen Geräte; z.B. Schwingstäbe, Pezzy- Pilatesbälle, Hanteln, Steppbretter, Keulen u.v.m.!

Nach einer intensiven Aufwärmrunde, gibt es immer einen Ausdauerteil mit Laufen, Hüpfen, Springen, Gleichgewichts - und Koordinationsübungen, im Anschluss wird auf der Matte viel gedehnt und gekräftigt, Bauch, Beine, Po und der Rücken kommen hierbei nicht zu kurz, außerdem werden die Faszien behandelt.

Wir treffen uns immer montags von 20.00 - 21.00.Uhr in der Sporthalle Simmershausen!

 

Lust bekommen? Dann einfach Sportsachen zusammenpacken und mitmachen!!!

Zu meiner Person:

Ich heiße Hilde Lange, bin 56.Jahre, Verheiratet

Und habe 2. Kinder, ich bin Physiotherapeutin  Im Klinikum Kassel.

Tel. 0561/818734

 

 

24. – 26. Juni 2022

Die Jazzgymnastik-Gruppe macht Bielefeld unsicher

Der diesjährige Ausflug der Jazzgymnastik-Gruppe führte uns nach Bielefeld, der Heimat einer unserer Sportkameradinnen, Regina. Auf platt – wie sie uns teilhaben ließ:  Buielefeld. Wir bedienten uns dementsprechend Reginas Heimvorteil, ihrer fundierten Ortskenntnisse und dem Wichtigsten: Ihrer vorhandenen ostwestfälischen Sprachkenntnisse. Ansonsten hätten wir – was mehrfach eintrat – ziemlich doof aus der Wäsche geschaut, bei der an unsere auffällige Gruppe gerichteten Frage: „wo bisse wech?“ (das heißt so viel wie: Woher stammst Du?). Da „Knötterpotte“ (schlecht gelaunte Zeitgenossen) bei uns ohnehin nicht präsent sind, lieferten Begegnungen dieser Art weiteres Futter für gute Laune.

Mit dem damals aktuellen – aber leider vergangenen – 9 Euro-Ticket machte sich der Großteil der Jazzgymnastik-Damen auf den Weg, eine kleinere Gruppe reiste im separaten PKW an. Am Umsteigepunkt Warburg war für die Bahnreisenden bereits Schluss. Per Schienenersatzverkehr sollte die Reststrecke bis nach Bielefeld weitergehen, was den Zeit- und Tagesplan erheblich durcheinandergebracht hätte. Zum Nölen (übrigens ein typisch westfälischer Begriff) war keine Zeit und kurzerhand wurde die später startende PKW-Gruppe kontaktiert. Gemeinsam organisierte frau eine Ersatzlösung und rekrutierte Freiwillige, die mit PKWs nach Warburg fuhren, um die „Liegengebliebenen“ aufzusammeln und wieder mobil zu machen. Es gelang und das Ergebnis war ein fast auf den Punkt gemeinsames Ankommen an der Jugendherberge.

Die gewählte Bleibe versetzte einige von uns in einen Zeitswitch, zurück in die Schulzeit: Wer schläft mit/bei wem ?? Stockbetten: oben, oder doch vorzugweise unten? Usw. usw. Jedenfalls stellte das eigenverantwortliche Bettenbeziehen in den oberen Stockbetten einige von uns vor eine Herausforderung. Wir sind zwar durch Hilde gut eingenordet und fit für unser Alter, aber zugegebenermaßen ist das freihändige Balancieren auf einer Art Hühnerleiter mit einem zu platzierenden Bettlaken auf der gummiartigen, wasserdichten Matratze eine artistische Meisterleistung. Auch für sportliche Jazzgymnastik-Damen! Glücklicherweise stürzte während dieser Aktion und beim Klettern in die oberen Schlafkojen niemand ab. Somit war alleine der Check-In und der Einzug in die Zimmer ein Grund, sich kräftig zu beömmeln (sich amüsieren).

Nach dem Abendessen stand der erste Programmpunkt des Resttages, die obligatorische Stadtführung, auf dem Plan. Die Gästeführerin holte uns direkt an der Jugendherberge ab, um uns mit der Universitätsstadt näher bekannt zu machen. Dabei führte sie uns in das Herz der Stadt, dem wunderschönen Sitzungssaal des historischen Rathauses auf dem Alten Markt. Die liebevoll restaurierten Bürgerhäuser mit ihren eindrucksvollen Fassaden und prächtigen Giebeln versprühten auf uns ihren besonderen Charme. Vorbei am Leineweber-Denkmal und -brunnen, einem der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt führte unser Weg schlussendlich auf die Sparrenburg, dem unübertroffenen Wahrzeichen der ca. 330 000 Einwohner zählenden Stadt. In der 750 Jahre alten Festungsanlage (die erstmals 1256 Erwähnung fand) endete die Führung. Auf dem weitläufigen Burggelände eröffnete sich uns ein fantastischer Blick über die Stadt bis hin zum Teutoburger Wald und wir läuteten den gemütlichen Teil ein mit Picknick, Zuckerplürre (Limonade), Miegewippe (schon lauwarm gewordener Getränkerest) und reichlich Knabbereien. Leider wurde die Burganlage um 24.00 Uhr geschlossen und wir vertrieben. Im einsetzenden Nieselregen traten wir den Rückzug an, damit die Frostkötteln (kälteempfindliche Menschen) unter uns, ins Warme kamen. Der harte Kern der Gruppe setzte den abrupt zu Ende gegangenen Abend noch fort mit einem Schlummertrunk vor der Jugendherberge, während sich die anderen in ihre Stockbetten hievten.

Gestärkt durch ein Jugendherbergs-Frühstück starteten wir bei herrlichstem Sommer-Sonnenwetter per pedes zum Botanischen Garten am Kahlenberg. Die verschlungenen Wege, die üppige Vegetation, eine kleine Schlucht mit Bachlauf, Rhododendren und Kamelien boten ausreichend Raum für diesen fühlbaren Kurzurlaub. Wir schlenderten in Grüppchen umher oder ließen uns hier und da in einem der vielen lauschigen Eckchen nieder. Später trennte sich die Gruppe nach Interessen, d. h. die wanderwütigen unter uns besuchten den Tierpark, die Shoppingfreudigen die Innenstadt. Nachdem sich die Sandalen bei einer unserer Mitwanderinnen in Wohlgefallen aufzulösen drohten und Andere von uns dringend anderweitigen Bedarf äußerten. Positiv aufgefallen sind uns bei unserem Stadtbummel die vielen kleidertragenden Frauen und generell gut gekleideten Menschen, woran sicher das herrliche Wetter einen Teilbeitrag leistete. Während die einen von uns Luchs, Bär und Vielfraß betrachteten, warfen die anderen von uns bei einem Eiskaffee (der einstimmig der fürchterlichste war, den wir je getrunken hatten) ein Auge auf zweibeinige Passanten. Beides kann gleichermaßen amüsant und interessant sein. Gegen Spätnachmittag kamen wir alle wieder bei Dr. Oetker zusammen. Dort erwartete uns eine Zeitreise durch eine mehr als 100jährige Geschichte des Hauses Oetker. Das 12 € Startgeld für die Dr. Oetker Welt waren es wert und durch den Erhalt einer Produkttüte zum Schluss allemal wieder wett gemacht. Und wer denkt, dass der Abend nun vorbei war, dem lass‘ gesagt sein: Flötepiepen (Denkste)! Im Restaurant Hofbräu ließen wir den anstrengenden Tag im Biergarten ausklingen, um dem Kneipier einen umzuhängen (guten Umsatz zu bescheren). Das zu frühe Schließen der Gaststätte verhinderte, dass wir dune (mittelstark alkoholisiert) wurden und somit blieb es nur beim bedötscht (müde) sein.

Am nächsten Morgen beim Frühstück kam ein „böse Erwachen“. Verdammich noch eins! Eines unserer Autos war weg. Nicht dass es sich etwa um eine Nuckelpinne (kleines, in Bezug auf die nächste TÜV-Plakette chancenloses Auto) gehandelt hätte… Nein, das neuwertige Auto war – wie sich herausstellte – tatsächlich abgeschleppt worden. Was für ein Ärger, Zeit und Geld!!! Nichtsdestotrotz bewältigten wir mit Frauenpower auch diese Hürde. Gesund und munter kamen wir wieder in Simmersh(a)usen an.

Mit unserem Ausflug konnten wir die altbekannte Bielefeld-Verschwörung erfolgreich widerlegen. Diese bezieht sich auf die 1993 getroffene Aussage eines Studenten auf einer Studentenparty, dass es Bielefeld gar nicht gäbe. Alle Umstehenden erwähnten zudem, dass sie ebenfalls noch nie in Bielefeld gewesen seien. Im Herbst des gleichen Jahres trug es sich zu, dass auch alle Autobahnabfahrten in die Stadt zeitweise gesperrt waren... 2019 nahm das Stadtmarketing diesen Faden auf. Es lobte ein Preisgeld in Höhe von 1 Mio. € aus, für Denjenigen, der schlüssige Beweise für die Nichtexistenz Bielefelds vorlegen kann. Das Geld blieb unangetastet, weil von den über 2000 Einsendungen aus der ganzen Welt, kein schlüssiger Beweis für die Nicht-Existenz von Bielefeld gefunden werden konnte.

(Verfasserin Veronika Kunz, 24.11.2022)